Fee aus Merinowolle filzen – Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Fotos

Hier zeige ich euch Schritt-für-Schritt anhand vieler Fotos meine Vorgehensweise beim Filzen meiner Feen. Das Ergebnis ist meine hellrosa Pfingstrosen-Fee! Ihr könnt natürlich die Farben eurer Wahl verwenden. Schaut euch gerne bei meinen Frühlings-Feen und Sommer-Feen um und lasst euch inspirieren!

Ich nehme:

  • Filznadeln
  • Unterlage (Spülschwamm/ Stechmatte)
  • Pfeifenputzer (in Hautfarbe / hellrosa)
  • Filzwolle (Vlies und Kammzug-Wolle in Hautfarben + Merino-Kammzug-Wolle fein & extra fein in den Wunschfarben)
  • etwas Maulbeer-Seide
  • Deko (Blumen, Strasssteinchen etc) & evtl. Kleber

Teil 1: Filzen des Kopfes

Um die Kugel des Kopfes zu filzen, nehme ich einen schmalen Streifen der Vlies-Filzwolle in Hautfarben, mache am Anfang einen Knoten hinein und beginne eine feste Kugel aufzurollen. Die Vlies-Wolle filze ich dabei immer wieder fest und wickle die Wolle zu einer Kugel.

Bitte gut auf die Finger aufpassen und mit Filznadeln konzentriert arbeiten! Es schmerzt sehr, wenn man versehentlich den Finger erwischt. Sollten Kleinkinder im Haushalt leben, die Nadeln bitte sicher aufbewahren!

Wenn ich eine Kugel gewickelt habe, filze ich diese fest. Dafür steche ich einige Minuten mit der Filznadeln ein, bis sich die Kugel fest verfilzt hat.

Zum Schluss forme ich zwischen den Handflächen eine gleichmäßige Kugel und prüfe, ob sie fest genug geworden ist. Ansonsten heißt es nochmal eine Runde filzen….

Meist filze ich gleich ein paar mehr Filzkugeln. Denn bei mir fallen die Kugeln mal größer, mal kleiner aus. Dadurch habe ich immer verschiedene Größen griffbereit, wenn es einmal schnell gehen muss. Ich kann mich dann spontan entscheiden, ob es eine kleine oder große Fee werden soll und dementsprechend die Länge des Kleides anpassen. Die Durchmesser meiner Kugeln betragen so 2 – max. 2,5 cm.

Nun nehme ich eine feine Merino-Kammzug-Wolle in der passenden Hautfarbe (es gibt verschiedene Hauttöne) und trenne (nicht schneiden, sondern vorsichtig auseinander ziehen!) einen dünnen Teil ab.

Diesen Strang fächere ich auseinander und binde ihn in der Mitte ab, lege die Wolle über die Kugel, zupfe sie zurecht und wickle einen Hals, welchen ich mit ein paar Stichen fest filze.

Jetzt nur noch die Wolle schön über die gefilzte Kugel zurecht zupfen und an der Seite + Oben etwas fest filzen.

Teil 2: Arme und Körper

Für die Arme nehme ich meinen Pfeifenputzer und trenne wieder ein längeres, aber dünnes Stück von der Kammzug-Wolle in Hautfarben ab. Dieses wird nun um den Pfeifenputzer gewickelt. Genauer gesagt drehe ich den Pfeifenputzer zwischen den Fingern und lasse dabei die Wolle um den Pfeifenputzer aufwickeln. Das braucht etwas Übung und am Anfang sind mir die Hände und Arme immer etwas dick geworden… Wobei ich eher etwas „fülligere“ Arme bevorzuge – die ganz dünne Variante gefällt mir persönlich nicht. Die Länge der Arme wähle ich je nach Körpergröße der Fee. Da die Enden umgeschlagen werden, ist die ursprüngliche Länge immer etwas mehr (ca. 12 – 13 cm). Auch die Länge der Arme ist Geschmackssache. Einfach ausprobieren, wie es euch gefällt! Ich beginne in der Mitte und wickle nach außen. Die Enden des Pfeifenputzers werden zu Händen umgebogen. Nun wieder zurück in die Mitte wickeln und fest filzen. Danach ist die andere Hälfte dran.

Wenn der Pfeifenputzer komplett umwickelt ist, wähle ich als nächstes die gewünschte Farbe für die Arme. Hier macht es Sinn, sich schon vorab Gedanken über die Farbwahl des Kleides zu machen und dementsprechende die Farben zu wählen. Hierbei kann ‚Ton in Ton‘ oder mit Kontrasten gearbeitet werden. Manchmal wähle ich auch die Lieblingsfarben und arbeite anhand dieser Vorgaben die Kleiderfarben heraus.

Ich habe mich bei meiner Pfingstrosen-Fee für rosa entschieden und einen langen, dünnen Strang der feinen Merino-Kammzug-Wolle abgetrennt. Dieser wird nun wieder um den Pfeifenputzer gewickelt, aber nicht ganz bis nach außen! Hier soll noch etwas Hautfarbe für die Hände zu sehen bleiben! Zudem habe ich mit einem dünnen Seiden-Strang ein Muster gewickelt.

Alles in der Mitte vorsichtig fest filzen und die Arme mit dem Kopf verbinden. Hierfür teile ich den Strang unterhalb des Kopfes in zwei Hälften, nehme einen Streifen Kammzug-Wolle in Hautfarben und wickle damit die Arme über Kreuz fest. Dann mit der Filznadel verfilzen. Hier könnt ihr entweder etwas mehr wickeln, oder den Körper schmal erscheinen lassen. Bitte vor dem Filzen immer prüfen, ob die Arme gleich lang sind.

Teil 3: Kleid

Nun beginne ich mit dem Unterkleid. Die Pfingstrosen-Fee habe ich in Rosa-tönen eingekleidet. Für schöne Farbeffekte kann natürlich auch zweifarbig oder mit mehrfarbiger Kammzug-Wolle gearbeitet werden. Sehr schön finde ich z.B. multicolor Merino-Kammzug-Wolle oder Wolle mit Maulbeerseide. Schaut euch gerne hier oder hier auf meinem Blog um und sammelt Ideen! Für das Unterkleid ein Stück feine Kammzug-Wolle abtrennen, auffächern, vorsichtig ein kleines Loch mittig in den Wollstrang machen und dem Körper überziehen. An der Taille wickeln und mit der Filznadel durch einstechen fixieren.

Für das Überkleid nehmt ihr wieder die Farbe eurer Wahl (feine Merino-Kammzug-Wolle), trennt die gewünschte Länge ab und arbeitet die Wolle zu einem flachen, breiten Streifen aus. Diesen gebt ihr über das Unterkleid und wickelt ihn an der Taille fest.

Bei meiner Pfingstrosen-Fee habe ich dann noch mit einer weiteren dünnen Lage dunklerem Rosa und mit feine Seidenfäden das Kleid veredelt, um einen leichten farblichen Kontrast zu schaffen. Die Fee besteht somit aus Körper + Arme, Unterkleid, Überkleid und einem weiteren dünnen Überkleid mit Seidenfäden! Von Kopf bis „Fuß“ hat sie eine Gesamtlänge von 21 cm – Kleidlänge ca. 19 cm.

Ihr könnt der Fee je nach Belieben nur eine „Lage“ anziehen, oder mehrere Lagen feine Merino-Kammzug-Wolle wählen. Zudem könnte ihr farbliche Kontraste bei der Taille (Gürtel) setzten, in dem ihr einen farblich passenden Woll-Strang zum Wickeln verwendet. Entscheidend ist auch die Dicke des Unter- und Überkleides. Manchmal wirkt mir die Fee schon „füllig“ genug, manchmal braucht sie noch eine dünne Lage!

Teil 4: Haare und Frisur

Bei der Pfingstrosen-Fee habe ich mich für dunkelblonde Merino-Kammzug-Wolle als Haare entschieden. Hierfür wieder einen Streifen (Länge nach Wunsch) abtrennen und abbinden. Hier könnt ihr einen Mittel- oder Seitenscheitel setzten.

Nun vorsichtig mit der Filznadel die Haare am Kopf fest filzen. Ich mache dies oben am Scheitel und nehme dann etwas Deckhaar zur Seite, um am Hals und Nacken zu fixieren.

Nun könnt ihr nach Lust und Laune verschiedene Frisuren formen oder die Haare einfach offen lassen. Auch bei der Haarfarbe sind keine Grenzen gesetzt!

5. Flügel

Für die Flügel verwende ich oft eine Filzwolle mit Tussah-Seide. Meist bleiben mir bei der Ausarbeitung des Kleides feine farbige Wollfäden übrig, welche ich in die Flügel einarbeite. Hier habe ich Reste der hellrosa Seide verarbeitet, wodurch sich die glänzende Effekte im Kleid nun auch in den Flügeln widerspiegeln. Die Flügel werden hinten am Rücken durch einstechen fixiert. Dabei sollte die „schöne“ Seite nach vorne bzw. unten zeigen.

6. Deko

Wenn Kleid, Haar und Flügel fertig sind, kommen wir zu meinem Lieblingsteil! Dem Dekorieren & Verschönern. Hier arbeite ich mit Glitzerkleber, Schmuck, Strasssteinchen, Perlen oder stanze Elemente aus Glitzerpapier aus. Da die Pfingstrosen-Fee durch die Seide bereits ein schimmerndes Kleid bekommen hat, habe ich lediglich die Taille mit Strasssteinchen verziert. In der Hand trägt die Fee eine Glitzer-Kugel! Ich schaue mich hier gerne in der Schmuckabteilung um und verarbeite Ohrringe, Ketten, Anhänger, Haarklammern…

Nun wünsche ich euch viel Spaß beim Filzen! Bei Fragen und Unklarheiten könnt ihr euch gerne an mich wenden!

Servus und vui Freid wünscht Vroni

Ich investiere viel Zeit, Liebe und Herzblut in die Ausarbeitung meiner Feen. Alle Feen wurden von mir in Handarbeit gefertigt und fotografiert. Weitere Veröffentlichungen meiner Artikel + Fotos nur nach Absprache! Danke

2 Antworten auf „Fee aus Merinowolle filzen – Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Fotos“

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